Soziale Teilhabe ist ein wichtiges Ziel von inklusiver Bildung. Der Begriff bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben sollen, am sozialen Geschehen in der Schule und im Unterricht teilzuhaben – unabhängig davon, ob sie einen besonderen Unterstützungsbedarf haben oder nicht.
Aus der Forschung zum Thema Inklusion ist bekannt, dass für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfen in inklusiven Klassen ein erhöhtes Risiko besteht, weniger akzeptiert zu werden. Um das zu untersuchen, wurde in der bisherigen Forschung häufig auf Einschätzungen von anderen Personen zurückgegriffen. Beispielsweise hat man Angaben von Lehrkräften oder Beobachtungen durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herangezogen. Eine Möglichkeit, die Einschätzung der Schülerinnen und Schüler selbst einzubeziehen, lag bislang für den deutschsprachigen Raum noch nicht vor.
Lena Külker, Amelie Labsch und Michael Grosche aus dem INSIDE-Team haben es sich zum Ziel gemacht, diese Forschungslücke zu schließen. Dazu haben sie Fragen entwickelt, über die Schülerinnen und Schüler angeben können, wie sie ihre soziale Teilhabe in der Klasse und im Unterrichtsgeschehen wahrnehmen. Diese Fragen wurden in einer Studie getestet, um zu prüfen, ob sie auch in größeren Erhebungen wie INSIDE eingesetzt werden können. Das hat gut funktioniert und die Ergebnisse wurden nun in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.
Die entwickelten Fragen setzten wir inzwischen auch im INSIDE-Projekt bei den Befragungen der Schülerinnen und Schüler ein. So können wir genauer herausfinden, wie die verschiedenen Schülerinnen und Schüler ihren Schulalltag erleben und wie sie sich im Unterricht und in ihrer Klasse fühlen. Damit können auch Möglichkeiten gefunden werden, wie Schulen die soziale Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler fördern können.