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Stimmen aus dem Projekt: Cornelia Gresch, INSIDE-Projektleiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin

07.02.2023

Cornelia Gresch leitet seit sechs Jahren das INSIDE-Projekt am Standort Berlin. Seit April 2022 vertritt sie zudem eine Professur an der Universität Potsdam und unterrichtet dort angehende Lehrkräfte, die u. a. Förderpädagogik studieren.

Was macht das INSIDE-Projekt für Sie besonders spannend?

Auf die Idee, eine Studie wie INSIDE durchzuführen, kam ich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen schon vor einigen Jahren. In den Medien und in der Bildungslandschaft wurde immer mehr über Inklusion gesprochen. Als ich mir dann aber als Wissenschaftlerin angeschaut habe, wie Inklusion umgesetzt wird, gab es dazu vor allem viele Fragezeichen: Es gab zwar einige Statistiken, die gezeigt haben wie viel Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfen an allgemeinen Schulen unterrichtet werden. Es lagen aber keine Informationen dazu vor, wie der Alltag an den Schulen letztlich aussieht: Werden die Kinder tatsächlich gemeinsam unterrichtet? Oder gibt es – wie in manchen Schulen – getrennte Klassen für diese Kinder? Wird der Unterricht so gestaltet, dass alle Schülerinnen und Schüler gut daran teilnehmen können? Ich fand es wichtig, hier mehr zu erfahren. Aus diesen und weiteren Überlegungen ist dann schließlich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen das INSIDE-Projekt entstanden.

Womit beschäftigen Sie sich bei INSIDE?

Ich arbeite aktuell zum einen wie meine Kolleginnen und Kollegen an den verschiedenen Erhebungen, an der Datenauswertung und an Veröffentlichungen. Das dauert in der Regel einige Zeit, da die Artikel in Fachzeitschriften vor einer Veröffentlichung kritisch geprüft und dann nochmal überarbeitet werden.

Zudem integriere ich im Rahmen der Ausbildung von Lehrkräften an der Universität immer wieder Elemente aus dem INSIDE-Projekt und den Kerngedanken inklusiver Bildung. Viele Lehramtsstudierende arbeiten bereits an Schulen. So können wir unsere Erfahrungen aus der Forschung und aus der Praxis verknüpfen. Zum Beispiel haben wir in einem Seminar Fragen diskutiert, die in einer INSIDE-Erhebung eingesetzt werden sollten. Außerdem haben die Studierenden überlegt, welche Fragestellungen mit Blick auf die Umsetzung von Inklusion aus ihrer Sicht besonders relevant sind und in die Studie einfließen sollten. Ich empfinde diesen Austausch mit den Studierenden als sehr bereichernd – für mich persönlich, aber auch für das INSIDE-Projekt.

Warum finden Sie persönlich das INSIDE-Projekt wichtig?

Mit INSIDE können wir uns erstmals viele Prozesse und Zusammenhänge rund um das Thema Inklusion ansehen, was in anderen großen Studien nicht möglich ist. Besonders wichtig finde ich es dabei zu zeigen, wie unterschiedlich Inklusion umgesetzt wird und welche Herangehensweisen in den Schulen dazu beitragen können, dass Inklusion für die Kinder, aber auch für die Lehrkräfte und Schulleitungen „gelingt“. Ich freue mich, dass wir mit unserer Forschung hier einen Beitrag leisten können.