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Studentische Abschlussarbeit zu Demokratiebildung abgeschlossen

10.05.2023

Im Rahmen des INSIDE-Projekts wurde eine weitere studentische Abschlussarbeit erfolgreich beendet. Annika Francke beschäftigte sich für ihren Studienabschluss an der Technischen Universität Berlin mit Daten aus der INSIDE-Studie. Sie untersuchte die Frage, ob Schülerinnen und Schüler die Schule als demokratischen Ort wahrnehmen. Aktuell arbeitet das INSIDE-Team an einer wissenschaftlichen Veröffentlichung zu diesem Thema.

Demokratisch abstimmen, demokratisch getroffene Entscheidungen akzeptieren, Grund- und Menschenrechte einhalten und achten: All das gehört zum demokratischen Handeln. Den Prozess, dieses zu erlernen, bezeichnet man als „Demokratiebildung“. Sie findet zu großen Teilen in der Schule statt. Alle Schulen in Deutschland haben den Auftrag, nicht nur über, sondern auch durch und für Demokratie zu lehren. Das bedeutet, dass sie zum einen Wissen über Demokratie vermitteln sollen. Zum anderen soll Demokratie an Schulen vorgelebt werden, damit demokratisches Handeln sowie demokratische Werte erlernt, eingefordert und verteidigt werden können. Dazu gehört zum Beispiel, dass Entscheidungen, die die Schülerinnen und Schüler betreffen, erklärt und die Meinungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund spricht man von der Schule als einem „demokratischen Erfahrungsraum“.

Ob Schülerinnen und Schüler ihre Schule als einen solchen demokratischen Erfahrungsraum wahrnehmen und inwiefern dieser unter anderem mit kooperativen Strukturen in der Schule zusammenhängt, hat Annika Francke in ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität Berlin untersucht. Dabei betrachtete sie die Einstellungen und das Verhalten der Schulleitungen hinsichtlich kollegialer Zusammenarbeit. Außerdem berücksichtigte Annika Francke die Kooperation unter Lehrkräften sowie den Einsatz von Gruppenlehrmethoden im Unterricht.

Ziel der Arbeit war es, herauszufinden, ob Schülerinnen und Schüler ihre Schule als demokratischer wahrnehmen, wenn auf den verschiedenen organisatorischen Ebenen der Schule verstärkt zusammengearbeitet wird und Personen nicht isoliert voneinander arbeiten. Zusammenarbeit ist dabei ein Merkmal demokratischen Handelns, da hier gemeinsame Ziele verfolgt und Kompromisse ausgehandelt werden müssen.

Die Ergebnisse der Abschlussarbeit lassen sich als erste Hinweise verstehen: Für die Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler von ihrer Schule als demokratischem Ort sind insbesondere die eigenen aktiven Erfahrungen wichtig. Dazu trägt das Gruppenlernen im Unterricht bei, bei dem Zusammenarbeit gefördert wird. Aus den Analysen lässt sich die vorsichtige Empfehlung ableiten, die Schule und insbesondere das Unterrichtsumfeld als zentralen Ort aktiver und passiver demokratischer Erfahrungen zu fördern.

Annika Francke arbeitet seit Februar als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei INSIDE. Hier wird sie unter anderem an einer Veröffentlichung mitwirken, in der die Zusammenhänge zwischen der wahrgenommenen Demokratiebildung und verschiedenen inklusiven Strukturen untersucht werden. Anfang Mai 2023 hat Annika Francke die gemeinsam mit Cornelia Gresch und Lena Külker geplante Forschung auf der Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Empirisch Sonderpädagogische Forschung (AESF) in Graz vorgestellt.