Was macht das INSIDE-Projekt für Sie besonders spannend?
INSIDE ist die größte und längste Studie zur Umsetzung von Inklusion in der Sekundarstufe I, die wir in Deutschland je durchgeführt haben. Noch sind wir mitten in den Auswertungen. Mit der Studie wollen wir viele neue Erkenntnisse über aktuelle Herausforderungen von Inklusion gewinnen, vor allem aber über das, was in der Inklusion schon richtig gut läuft, und was andere Schulen vielleicht daraus lernen können.
Womit beschäftigen Sie sich inhaltlich?
Aktuell schauen wir uns an, ob Schülerinnen und Schüler mit besonderen Förderbedarfen als selbstverständlicher Teil der Klassengemeinschaft angenommen werden. Häufig finden wir heraus, dass das leider noch nicht immer gegeben ist. Besonders spannend ist daher die Frage, ob sich diese Probleme in der Sekundarstufe I „auswachsen“ oder gleichbleiben und was Lehrkräfte tun können, damit sich alle Schülerinnen und Schüler in der Klasse willkommen fühlen.
Warum finden Sie persönlich das INSIDE-Projekt wichtig?
Inklusion wird manchmal recht hitzig diskutiert. Manchmal hilft ein nüchterner Blick auf „die Zahlen“. INSIDE zeigt, dass wir insgesamt auf einem ganz guten Weg in Richtung Inklusion sind – aber auch noch viel Arbeit vor uns liegt.
Persönlich habe ich viel über das sogenannte interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeiten gelernt. Häufig sagt man ja, dass „viele Köche den Brei verderben“. Das ist in INSIDE aber nicht der Fall. Es ist spannend zu sehen, wie sich verschiedene wissenschaftliche Disziplinen über den Projektzeitraum immer weiter angenähert haben.