Schulbegleitungen sind ein wichtiger Bestandteil in einem inklusiven Schulsystem. Durch ihre Unterstützung ermöglichen sie Schülerinnen und Schülern mit besonderem Unterstützungsbedarf ein gemeinsames Lernen an allgemeinen Schulen. Die Praktikantin Elisa Wehner sowie die Wissenschaftlerinnen Lena Külker und Cornelia Gresch wollten wissen, welche beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen Schulbegleitungen haben, welche Aufgaben sie an den Schulen im Einzelnen übernehmen, wie stark sie von den Schulen in den Schulalltag eingebunden werden und wie sie selbst ihre Aufgaben und Anforderungen einschätzen. Dazu haben sie die Daten einer Befragung von Schulbegleitungen im Rahmen der INSIDE-Studie ausgewertet.
Es zeigt sich, dass die Mehrheit der befragten Schulbegleitungen keine pädagogische oder pflegerische Ausbildung hat, während knapp 40 Prozent eine solche Ausbildung vorweisen können. Allerdings haben die meisten Fort- oder Weiterbildungen besucht oder verfügen über private oder berufliche Erfahrung, die sie für ihre Tätigkeit als Schulbegleitung qualifiziert.
Nur rund 10 Prozent der Schulbegleitungen arbeiten an mehreren Schulen, die meisten sind an einer Schule tätig. Die durchschnittliche Arbeitszeit beträgt circa 25 Stunden pro Woche. Die häufigste Aufgabe im Berufsalltag ist die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler im Lernprozess: Mehr als 80 Prozent der Schulbegleitungen geben an, häufig Aufgaben aus diesem Bereich zu übernehmen. Knapp 40 Prozent unterstützen die Schülerinnen und Schüler häufig im Bereich Motorik/Mobilität. Am seltensten wird der Bereich Pflege als Aufgabe von Schulbegleitungen genannt.
Außerdem wurde herausgefunden, dass die Schulbegleitungen seitens der Schule sehr unterschiedlich eingebunden werden. 50 Prozent gaben an, dass es ein übergeordnetes Konzept gibt, das die Zusammenarbeit zwischen Schule und Schulbegleitung steuert. Etwa 40 Prozent berichteten von einem geregelten Ablauf bei der Einarbeitung, circa 45 Prozent von der Bereitstellung von Räumen für persönliche Belange.
Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass sich fast 90 Prozent der Schulbegleitungen gut oder sehr gut auf ihre Tätigkeit vorbereitet fühlen. Gleichzeitig gibt mehr als die Hälfte an, dass sie sich mit ihren Aufgaben unterfordert fühlt.
Zusammenfassend ergibt sich, dass die Voraussetzungen und die Tätigkeiten der Schulbegleitungen sehr unterschiedlich sind. Da sich die befragten Schulbegleitungen aber überwiegend gut vorbereitet und nicht überfordert fühlen, scheinen diese Unterschiede keine große Rolle zu spielen. Die Unterforderung der Schulbegleitungen könnte möglicherweise dadurch verringert werden, dass sie durch eine stärkere Einbindung in den Schulalltag weitere Aufgaben an den Schulen übernehmen.
Zum Weiterlesen: Den wissenschaftlichen Fachbeitrag mit dem Titel „Schulbegleitung an inklusiven Schulen der Sekundarstufe I“ in der „Schweizerischen Zeitschrift für Heilpädagogik“ finden Sie hier.